2011 Museum für Gegenwartskunst Siegen

Museum des Jahres 2011


Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverband AICA (Association internationale des critiques d'art) verleiht die Auszeichnung Museum des Jahres 2011 an das Museum für Gegenwartskunst Siegen.

Der Name der Institution wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich, weil die Gegenwartskunst scheinbar nicht in ein Museum passt. Diese Institution aber hat seit ihrer Eröffnung im Jahre 2001 bewiesen, dass ein Museum auch immer die Gegenwart in der Vergangenheit und umgekehrt die Vergangenheit in der Gegenwart suchen und finden kann. Der Begriff 'museal' wurde hier in in den vergangenen Jahren neu bestimmt. Ausgehend von einem lokalen Bezug, der sich wie von selbst durch das Werk von Bernd Becher und Hilla Becher ergab, steht die künstlerische Fotografie im Fokus. Deren Fotoarbeiten von Industrieanlagen, die sich im Umfeld des Museums zeigten, waren beispielhaft für eine jüngere Generation von Fotografen. Andreas Gursky, Candida Höfer oder Thomas Struth sind in der Sammlung des Museums herausragende Beispiele dafür. Darüber hinaus finden auch jüngere Positionen wie die von Mischa Kuball, Armin Linke oder Aglaia Konrad unter der Kuratorin Dr. Eva Schmidt Beachtung im Hause.
Die private Sammlung Lambrecht-Schadeberg erweitert das Spektrum der Gegenwartskunst um eine historische Dimension mit den elf Rubenspreisträgern von Hans Hartung über Cy Twombly bis zu Sigmar Polke. Die Rubens-Preisträgerin Bridget Riley 2012 wird die Sammlung noch erweitern.

Vermittlung und Veranschaulichung sind sowohl für die Sammlungsbestände sowie die Wechselausstellungen von großer Bedeutung. Mit der Auszeichnung werden ein Ort, eine Arbeit und eine Institution gewürdigt, die beispielhaft die Vergangenheit über die Gegenwart mit der Zukunft verknüpfen.

Bernhard Schulz, Ludwig Seyfarth Thomas Wulffen


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