2004

AICA-Präsident Walter Vitt wiedergewählt / Peter Herbstreuth neu im Präsidium

Der Kölner Kunstschriftsteller Walter Vitt (68), seit 15 Jahren an der Spitze des Kunstkritikerverbandes, ist auf der Kölner Mitgliederversammlung am 27. Oktober einstimmig für weitere drei Jahre als AICA-Präsident der deutschen Sektion bestätigt worden.

Wiedergewählt wurden auch Marie Luise Syring (60) aus Düsseldorf als Generalsekretärin und Klaus Honnef (65) aus Bonn als Vize-Präsident. Der Potsdamer Kritiker Andreas Hüneke (60) schied nach neunjähriger Mitgliedschaft auf eigenen Wunsch aus dem Präsidium aus. An seine Stelle als weiterer Vize-Präsident tritt der Berliner Kritiker Peter Herbstreuth (45). Der 1959 in Dortmund geborene Herbstreuth wurde im Jahre 2000 in die deutsche AICA aufgenommen. Er publiziert u.a. im Berliner „Tagesspiegel“, im „Kunst-Bulletin“, Zürich, und in „Flash-Art“ in Mailand. Zu Ehrenmitgliedern der AICA wählte die deutsche Sektion ihre früheren Präsidenten Karl Ruhrberg (Oberstdorf) und Horst Richter (Köln). Ruhrberg wird noch in diesem Jahr 80, Richter ist 78 Jahre alt.

Walter Vitt würdigte Hünekes Wirken im Präsidium als Teil des langjährigen Bemühens, zu einer gesamtdeutschen AICA zu finden. Dieser Prozess sei im Kritikerverband nunmehr abgeschlossen, in der Gesamtgesellschaft sicherlich noch nicht, sagte Vitt. Der alte und neue AICA-Präsident erinnerte daran, dass er in diesem Jahr ebenfalls gerne seine Präsidiums-Arbeit in andere, jüngere Hände gelegt hätte, doch habe er trotz monatelangen Bemühens niemanden in der Mitgliedschaft finden können, der an seiner Stelle hätte kandidieren mögen. Der personelle Wechsel in diesem Amt sei aber nicht nur deshalb notwendig, weil er sich selber für diese Arbeit allmählich zu alt empfinde, sondern weil ein Generationswechsel im Präsidium auch aus inhaltlichen Gründen notwendig sei. Die Ideen jüngerer Kollegen und Kolleginnen müssten jetzt hinzukommen, um die AICA-Arbeit zu erneuern. Er werde nicht zögern, im Verlauf seiner nun weiteren 3jährigen Amtszeit vorzeitig zurückzutreten, wenn sich ein geeigneter Nachfolger oder eine geeignete Nachfolgerin zeigen sollte, kündigte Vitt an.

Seit 1978 gehört Walter Vitt dem Internationalen Kunstkritikerverband (AICA), Sektion Bundesrepublik Deutschland, an. Von 1986 bis 1989 war er Sekretär der deutschen AICA. Seit 1989 ist er ununterbrochen Präsident der bundesdeutschen AICA, die sich nach der politischen Wende zum gesamtdeutschen AICA-Verband weiterentwickelt hat. Im Jahre 1993 begründete Vitt die „Schriften zur Kunstkritik“. In dieser „kunstkritischen Bibliothek“ sind bisher 14 Bände erschienen. Vitt ist u.a. durch seine Bücher über den Dada-Künstler Johannes Theodor Baargeld und den konstruktivistischen Maler-Pionier Walter Dexel hervorgetreten.

Köln, 28.10.2004

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